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Es werden Posts vom Juni, 2022 angezeigt.

»An Agathon« von Novalis

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Wenn Könige mit Gunst dich überhäufen, Rund um dich Gold in hohen Haufen lacht, Und zwanzig Schiffe dir durch alle Meere streifen, Und für dein Wohl Fortuna treulich wacht, So rühmet jedermann dein Glück; doch stets vergebens, Denn hast du nicht dabei Philosophie des Lebens, So hast du nichts. »An Agathon« von Novalis

»Mondbeglänzte Zaubernacht« von Ludwig Tieck

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Mondbeglänzte Zaubernacht , die den Sinn gefangen hält , wundervolle Märchenwelt , steig auf in der alten Pracht ! Liebe lässt sich suchen , finden , niemals lernen , oder lehren, wer da will die Flamm entzünden ohne selbst sich zu versehren , muß sich reinigen der Sünden . Alles schläft , weil er noch wacht , wenn der Stern der Liebe lacht , goldene Augen auf ihn blicken , schaut er trunken vor Entzücken Mondbeglänzte Zaubernacht. Ludwig Tieck Video: LUDWIG TIECK - MONDBEGLÄNZTE ZAUBERNACHT

»Der Abend« von Joseph von Eichendorff

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Schweigt der Menschen laute Lust: Rauscht die Erde wie in Träumen Wunderbar mit allen Bäumen, Was dem Herzen kaum bewusst, Alte Zeiten, linde Trauer, Ach, es schweifen leise Schauer Wetterleuchtend durch die Brust. »Der Abend« von Joseph von Eichendorff Gedichte von Joseph von Eichendorff und Bilder von Caspar David Friedrich passen so wunderbar zusammen. Video: "Der Abend" von Joseph Freiherr von Eichendorff - Youtube

»An einen Hypochonder« von Frank Wedekind

Du runzelst die Stirne, Du wetterst und schreist, Dieweil mit der Birne Den Wurm du verspeist. Was folgst du empfindlich Der grausigen Spur? Erfreu dich doch kindlich Der reichen Natur. Je herber dein Liebchen, Um so süßer sein Kuß, Und je kleiner sein Stübchen Desto größer dein Genuß. »An einen Hypochonder« von Frank Wedekind

»Das Mädchen aus der Fremde« von Friedrich von Schiller

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In einem Tal bei armen Hirten Erschien mit jedem neuen Jahr, Sobald die ersten Lerchen schwirrten, Ein Mädchen, schön und wunderbar. Sie war nicht in dem Tal geboren, Man wusste nicht, woher sie kam, Und schnell war ihre Spur verloren, Sobald das Mädchen Abschied nahm. Beseligend war ihre Nähe, Und alle Herzen wurden weit, Doch eine Würde, eine Höhe Entfernte die Vertraulichkeit. Sie brachte Blumen mit und Früchte, Gereift auf einer andern Flur, In einem andern Sonnenlichte, In einer glücklichern Natur. Und teilte jedem seine Gabe, Dem Früchte, jenem Blumen aus, Der Jüngling und der Greis am Stabe, Ein jeder ging beschenkt nach Haus. Willkommen waren alle Gäste, Doch nahte sich ein liebend Paar, Dem reichte sie der Gaben beste, Der Blumen allerschönste dar. »Das Mädchen aus der Fremde« von Friedrich von Schiller Literatur: Friedrich Schiller - Die schönsten Balladen und Gedichte