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Es werden Posts vom Dezember, 2020 angezeigt.

»Weihnachten« von Hermann Hesse

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» Ich sehn´ mich so nach einem Land der Ruhe und Geborgenheit Ich glaub´, ich hab´s einmal gekannt, als ich den Sternenhimmel weit und klar vor meinen Augen sah, unendlich großes Weltenall. Und etwas dann mit mir geschah: Ich ahnte, spürte auf einmal, daß alles: Sterne, Berg und Tal, ob ferne Länder, fremdes Volk, sei es der Mond, sei´s Sonnnenstrahl, daß Regen, Schnee und jede Wolk, daß all das in mir drin ich find, verkleinert, einmalig und schön Ich muß gar nicht zu jedem hin, ich spür das Schwingen, spür die Tön´ ein´s jeden Dinges, nah und fern, wenn ich mich öffne und werd´ still in Ehrfurcht vor dem großen Herrn, der all dies schuf und halten will. Ich glaube, das war der Moment, den sicher jeder von euch kennt, in dem der Mensch zur Lieb´ bereit: Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit!« »Weihnachten« von Hermann Hesse

»Zur Weihnachtszeit« von Achim von Arnim

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Was leuchtet durch die Nacht so helle Und weckt das Haus mit heilgem Graus? Ein Kind tritt aus des Himmels Schwelle Und klopft an's ird'sche Lebenshaus. Wer hat die Tür so fest verschlossen, Dass es so lange harren muss? Das Kindlein klopfet unverdrossen Der Mutter scheint's ein Todesgruss. Mit Schmerz und Tod hat sie gerungen Weil ihr das Kind verloren schien, Und unverhofft ist's eingedrungen, Sie sieht in ihm ihr Leben blühn. Ja, wo ein Kind der Welt geboren, Da scheint die Nacht wie Tag so klar, Die Nachbarn grüssen an den Toren, Als finge an ein neues Jahr. Nur Hirten kennen ganz den Segen, Der durch Geburt die Welt erneut, Wenn sie das Lamm zur Mutter legen, Die Mutter sich am Anblick freut. Der Anfang lag im Ew'gen Geiste, Im Menschenwillen lag er nicht, Und wie der Hochmut sich erdreiste, So bildet Kunst kein Angesicht. Ein jedes Kind ist neuerfunden Und überrascht das Mutteraug', Verborgne Zukunft wird entbunden In seinem ersten Lebensh